ANNA RIESER „Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte„ Premiere Landestheater Linz 22.02.2020
Inszenierung
Charlotte Sprenger
Bühne und Kostüme Aleksandra Pavlović
Musik Jonas Landerschier
Dramaturgie Wiebke Melle
Nora Helmer
Anna Rieser
Arbeiterin / Sekretär
Michaela Lenhart
Arbeiterin / Vorarbeiter
Anna Wagner
Eva
Angela Waidmann
Konsul Weygang
Hanna Binder
Minister / Annemarie
Alexander Hetterle
Torvald Helmer
Alexander Julian Meile
Frau Linde
Jan Nikolaus Cerha
Krogstad / Clemens Berndorff
STÜCKINFO
Nora hat Mann und Kinder verlassen, um in ein neues, selbstbestimmtes Leben aufzubrechen. In einer Fabrik nimmt sie eine Arbeit an. Doch von ihren neuen Kolleginnen erntet sie weder Bewunderung noch Respekt, sondern vor allem Unverständnis. Wieso gibt eine Frau und Mutter ihr behütetes, bürgerliches Leben im Rücken eines erfolgreichen Mannes auf? Und warum tut sich diese Frau ausgerechnet jene Arbeit an, zu der sie alle aus finanziellen Gründen gezwungen sind? Nora will mit positivem Beispiel vorangehen – und doch haben auch in ihrem neuen Leben nach wie vor die Männer das Sagen. Noras Befreiungsversuch endet in einem desillusionierenden Reigen.
Elfriede Jelineks dramatisches Debüt aus dem Jahr 1977 ist eine sehr freie Fortschreibung von Henrik Ibsens bürgerlichem Beziehungsdrama Nora oder Ein Puppenheim, in der die spätere Nobelpreisträgerin bitterböse und beißend komisch mit einem Feminismus abrechnet, der die ökonomischen Beschränkungen weiblicher Emanzipation ignoriert. Zugleich setzt sich ihr „Lehrstück in der Brecht-Nachfolge“ mit einer Gesellschaft auseinander, deren patriarchal geprägte Strukturen ein Aufkommen des Faschismus begünstigen.
“Nora – irrsinnig nuanciert und großartig gespielt von Anna Rieser – hat Mann und Kinder verlassen, um in ein neues und selbstbestimmtes Leben aufzubrechen.”
oberösterreichisches Volksblatt