GREGOR BLOEB / Jedermann / Salzburger Festspiele



Zum 697. Mal ist am 20.7. „Jedermann“ im Rahmen der Salzburger Festspiele aufgeführt worden. Im dritten Jahr für Regisseur Michael Sturminger konnte dabei die Premiere erstmals auf dem Domplatz gefeiert werden. Eine neue, singende Buhlschaft im Hosenanzug und das Brüderpaar Moretti/Bloeb sorgten für frischen Wind vor der imposanten Kulisse ....
Peter Lohmeyer: Stimme des Herrn / Tod / Der Spielansager
Tobias Moretti: Jedermann
Edith Clever: Jedermanns Mutter
Gregor Bloéb: Jedermanns guter Gesell / Teufel
Markus Kofler: Der Koch
Helmut Mooshammer: Ein armer Nachbar
Michael Masula: Ein Schuldknecht
Martina Stilp: Des Schuldknechts Weib
Valery Tscheplanowa Buhlschaft
Björn Meyer: Dicker Vetter
Tino Hillebrand: Dünner Vetter
Christoph Franken: Mammon
Mavie Hörbiger: Werke
Falk Rockstroh: Glaube

Kritiken
"...Morettis Jedermann kommt heuer ohne Schnurrbart aus und wirkt auch charakterlich verändert, geerdeter und streckenweise auch aggressiver, eben wortwörtlich „nachgeschärft“. Das hängt sicher auch von den neuen Konstellationen ab – so spielt etwa Bloeb den Gesell gewitzt und oft überzeichnet, eine Art, die beim Premierenpublikum gut ankommt...."
ORF.at
"...Einer tut zumindest so, als ob er Jedermann nahe sei: der gute Gesell, der natürlich etwas Teuflisches an sich hat – und konsequenterweise in Salzburg seit 2002 mit dem Teufel zusammengelegt wird (damals spielte Moretti diese Rollen!). Ein Faust braucht eben seinen Mephisto. Gregor Bloéb, Morettis Bruder, ist als Gesell im hellen Anzug einwandfrei teuflisch, als Teufel in zünftig höllischer Montur – mit Hosenträgern auf nackter Haut!... "
DiePresse.com
"..Aus dem rot glühenden (Aufklappbühnen-)Schlund steigt er hervor: in rotem Pelz auf roter Haut, mit rot glitzernder Hose, passend der peitschenlange Schwanz und nette Hörnchen. Der Schauspieler, Bruder von Tobias Moretti/Jedermann, gibt selbstironisch die belzebübische Rampensau. Genau richtig für Hofmannsthals historisierendes Spektakel. Gottes Gnade siegt über die Gerechtigkeit, die die Sünden nur buchhalterisch verwaltet. Jedermann darf gereinigt den Todeskuss empfangen. Dessen Guten Gesellen spielt Gregor Bloéb zunächst als schmierigen Kapitalistenzuträger mit mephistophelischer Anlage. Wenn es später für Jedermann ums Sterben und Rechenschaft-Ablegen geht, als Menschen wie du und ich – schwankend, unsicher..."
Frankfurter Rundschau