MAYA UNGER / PREMIERE BURGTHEATER / Stolz und Vorurteil* (*oder so) 











17. OKT., SA.20:00NOCH KEINE TICKETS VERFÜGBAR
23. OKT., FR.20:00NOCH KEINE TICKETS VERFÜGBAR
30. OKT., FR.20:00NOCH KEINE TICKETS VERFÜGBAR














Frau wählt ihren Berufsweg selbst, kann Karriere machen, ist ökonomisch unabhängig und heiratet, wenn überhaupt, ausschließlich aus Liebe – das ist doch eine Selbstverständlichkeit? Nein – noch nicht seit allzu langer Zeit und noch immer nicht überall. Und so wurden auch Anfang des 19. Jahrhunderts Ehen nicht im Himmel geschlossen, sondern an der Heiratsbörse gehandelt. In Jane Austens berühmter Liebesgeschichte ist es die Familie Bennet, die entsprechende Junggesellen für die fünf unverheirateten Töchter sucht – diese Suche ist eine Existenzfrage, denn das Vermögen der Familie kann nur in männlicher Linie weitergegeben werden, ohne Stammhalter stünden die Töchter irgendwann vor dem Nichts. Da außerdem die Verhältnisse der Familie bescheiden sind, wäre es gut, sich ein wenig “hoch” zu heiraten. Bis allerdings die Standesunterschiede überwunden sind, bis das Vorurteil der Zuwendung weicht und der Stolz den wahren Gefühlen Platz machen kann, kommt es in diesem wirbelnden Heiratskarussell zu folgenreichen Missverständnissen, mütterlichen Nervenkrisen und spitzzüngigen Wortgefechten – was sich liebt, das quält sich. Doch Taschentücher braucht man in Isobel McArthurs furioser Dramatisierung, die in London große Erfolge feiert, bestenfalls für die Lachtränen – sie setzt auf Jane Austens ironisch-witzige Dialogeund erzählt die Geschichte aus der Perspektive der Dienstmädchen. Denn die kennen sich aus – mit der Liebe und mit den “hohen” Herrschaften!


Kritiken
Grelle, bunte Show
„Stolz und Vorurteil* (*oder so)“ nennt sich die dritte Burgtheater-Premiere, diesmal im Kasino, und man beachte das „oder so“. Es bezieht sich darauf, dass die schottische Dramatikerin Isobel McArthur den berühmten Roman von Jane Austen zu einer grellen, bunten Show verarbeitet hat, wo die gestrigen Probleme einer gestrigen englischen Gesellschaft zum heutigen Bühnenspaß wurden, außerordentlich gekonnt und begabt dargeboten von fünf Studierenden des Reinhardt Seminars, denen man angesichts ihres Könnens wirklich Karrieren voraussagen möchte.
Volksblatt

In der Koproduktion des Burgtheaters mit dem Max-Reinhardt-Seminar lassen die Studentinnen gesanglich und in puncto Temperament auch keine Rechnung offen. 
DerStandard