PERSONA NON GRATA / JETZT IM KINO


PRESSESTIMMEN

“Sehr viel differenzierter gezeichnet ist die Beziehung zwischen Andrea und ihrer Tochter Sara, die von anfänglichem Befremden über schieres Entsetzen bis zu inniger Vertrautheit und rückhaltloser Solidarität reicht.

Gespielt wird Sara übrigens von Maya Unger, der Tochter von Regisseur Svoboda und Filmemacherin Mirjam Unger; sie gibt eine nuancierte, einnehmende Vorstellung und ist die eigentliche Überraschung des Films. "Persona non grata" funktioniert nicht bloß wie eine weitere #Metoo-Sachgeschichte, sondern ist zudem auch ein bewegendes Familiendrama.” (FALTER, Michael Omasta, 26.01.24)


“Nur wer das Vergangene thematisiert, kann verhindern, dass es wieder passiert. So gesehen ist "Persona Non Grata" nicht nur ein bewegender, sondern auch ein wichtiger Film.” “Nicola Werdenigg sprach als Erste über sexuelle Gewalt in Österreichs Skisport - und wühlte damit ihr Heimatland auf. Nun kommt ihre Geschichte als leiser, intensiver Film in Österreichs Kinos und gelingt etwas Beeindruckendes: Er macht die Folgen sexueller Übergriffe für Betroffene sichtbar, obwohl er darauf verzichtet, einen einzigen sexuellen Übergriff ins Bild zu setzen.
Keine Rückblende ins Skiinternat oder Trainingslager, keine verwackelten Missbrauchsandeutungen durch Trainer oder Athletenkollegen. Die Kamera begleitet vor allem die ehemalige Skirennfahrerin Andrea Weingartner, eine fiktive, aber an eine wahre Geschichte angelehnte Figur, die am Ende das in ihrer Skijugend erlittene Leid dem Wiener Standard erzählt - und das Bild der heilen österreichischen Skiwelt in Trümmer legt.

Die echte "Persona Non Grata" ist Nicola Werdenigg, 65, ehemalige Abfahrerin, unter ihrem Mädchennamen Nicola Spieß zwischen 1973 und 1979 viermal auf einem Weltcup-Podest, Olympia-Vierte 1976 in Innsbruck. Die Geschichte der Andrea Weingartner, sagt Werdenigg, die am Schreiben des Drehbuchs beteiligt war, sei auch "an viele andere betroffene Frauen angelehnt".

Regisseur und Produzent Antonin Svoboda nimmt sich viel Zeit, um all das nach und nach offenzulegen, den Zweifel, die Qualen, das Zögern, was denn nun der richtige Weg ist. Die Vergangenheit Vergangenheit sein zu lassen, selbst wenn sie für viele Betroffene bis heute die Gegenwart verschattet? Oder sich die Traumata noch nach Jahrzehnten von der Seele zu reden, Strukturen offenzulegen - und so der neuen Generation womöglich neues Leid zu ersparen?” (SZ, Claudio Catuogno, 25.01.2024)

Fotos © coop99

von Antonin Svoboda
MIT Gerti Drassl, Maya Unger, Katja Lechthaler, Lukas Miko, Helene Stupnicki, Patricia Hirschbichler u.v.m
DRAMA | AUT | 2024